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Self-fulfilling Prophesy

Self-fulfilling Prophesy

Eine Geschichte über
Wahrheit & Wahn

Inzwischen wurde meine Spekulation (s.u.) von der „Realität“ eingeholt, kann man trotzdem noch lesen, weil sie einige Annahmen über die Person Wim Tore (nenne ich – sicherheitshalber – mal so) enthält, die erklären können, was ihn antreibt.
Diese erschüttende Dokumentation von James Corbett: Wim Tore und die Bevölkerungskontrolle (inzwischen auf YT der zunehmenden Zensur durch Google & Co. zum Opfer gefallen) zeigt auf wohin die Reise geht und das, worüber wir uns gerade aufregen, eher ein Sandkastenspiel ist.
Das ist übrigens kein verschwörungstheoretisches Machwerk, sondern eine gut recherchierte journalistische – und intellektuelle – Meisterleistung. Sie belegt eine Strategie, die mehr als ein Jahrzehnt umspannt.
Mir ist schlecht geworden, wenn ich daran denke, in welcher Welt meine Tochter aufwachsen soll.

Die Geschichte über eine selbsterfüllende Prophezeiung (Verfasst am 3. April 2020)

Heute, genau vor fünf Jahren, schiebt ein Mann eine Sackkarre mit einer Militär-Notration aus Zeiten des kalten Krieges auf die Bühne einer TED-Veranstaltung und verkündet: Die nächste Pandemie kommt, sie ist unvermeidlich und sie wird schlimm! Die wirtschaftlichen Schäden werden mehr als 3 Billionen Dollar betragen, es wird Millionen Tote geben.

Er ruft die Welt auf, sich vorzubereiten und empfiehlt, eine Pandemie als vergleichbar mit einem Krieg zu begreifen, weshalb man, um die drohenden Viren zu bekämpfen, eine Gesundheitsabwehr nach militärischem Muster aufbauen müsse, mit Ausgangsperren, Nachvollzug von Bewegungsprofilen, mit Labors, in denen schnell Impfstoffe hergestellt und Gesundheitszentren, in denen alle Kinder der Welt vorsorglich geimpft werden können, mit internationalen medizinischen Eingreiftruppen nach dem Muster der NATO, die eng mit dem realen Militär der Welt wegen dessen Logistikinfrastruktur vernetzt sind.

Dem Mann ist anzusehen: Er hat tatsächlich Angstzustände. Sein Blick wandert immer wieder nach oben links, ein Zeichen dafür, dass gerade in seinem Kopf fiktive, bedrohliche Bilder ablaufen. Und er weiß auch, dass er manipuliert und bewusst übertreibt – eventuell gutwillig, um andere vom Ausmaß seiner Angst und der heraufziehenden Katastrophe zu überzeugen.

Sein Albtraum hat in einer benachbarten Halle bereits physische Gestalt angenommen. Hier hat er ein Szenario wie in dem Film Outbreak mit Dustin Hoffman und Morgen Freeman nachbauen lassen, mit allem Drum und Dran: Quarantäne-Zelt, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel, sogar ein Waschbecken zum Händewaschen hat er installiert. Hier können die anwesenden Journalisten seine Angst nacherleben, indem sie sich in eine Art Raumanzug stecken lassen und seine Horrorlandschaft durchwandern. Er will sie hautnah einstimmen auf seine Zukunftsvision, denn drinnen sollen sie in ihrer Montur auch noch Legobausteine zusammenstecken, um nachzuempfinden wie es den Rettungskräften beim Hantieren mit Impfstoffen und Virusproben in einer Pandemie geht – mit dicken Handschuhen und Atemmaske ein schweißtreibendes Unterfangen.

Schon 2014 hatte er in einem Interview mit einer bekannten Musikzeitschrift von seiner Angst berichtet, dass in den nächsten 50 Jahren etwas wirklich Schreckliches passieren würde, dass: „sagen wir, eine Million Leute in einer Pandemie sterben werden“.

Der Mann ist offensichtlich ein Visionär und hoch intelligent, hat er doch schon als Jugendlicher sein erstes Softwareprogramm geschrieben und mit 17 mit anderen eine Firma gegründet, die zu einem Weltkonzern heranwachsen würde. Er ist ein kombinatorisches Genie, seine Visionen drehen sich vor allem um Software, um Organisation, Management, und er ist fasziniert davon, wie exakt die ersten Rechner ihre Operationen ausführen.

25 Jahre später, in den 1990ern, auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn als Lenker eines Konzerns bereist er die Welt und berichtet, jugendlich begeistert und um Sympathie werbend, vom künftigen computergesteuerten Smart Home – was oftmals noch milde belächelt wird.

In seiner Firma allerdings lächelt niemand, da zeigt er eine andere Seite, ist unnahbar, immer schwer erreichbar, lässt seine intellektuelle Überlegenheit und nie versiegende Antriebsenergie deutlich spüren, legendär sein Ausspruch, dass er das, was seine Leute da wieder einmal nicht fertiggebracht hätten, am Wochenende mit links erledigen würde, wenn er sich die Zeit nähme.

Der Mann wächst heran, verliert zusehends die ihm anfangs noch eigene Schüchternheit, fast autistische Verschlossenheit. Er wächst hinein in seine selbst geschaffene, künstliche, elektronische Lebenswelt, ausgestattet mit einem außerordentlichen Intellekt, der zu großen Teilen in der Zukunft unterwegs ist, und wird dabei schwerreich, gilt bald als der reichste Mann der Welt. Sein Konzern wächst weiter, und er geht hinaus, nimmt sich die Buffets und Rockefellers dieser Welt zum Vorbild, entdeckt die Philanthropie, wird zu einer sich selbst und andere faszinierenden Persönlichkeit.

Das Software- und Kombinatorik-Genie ist ganz oben angekommen; in der Welt der Superreichen, der wirklich Mächtigen, erlebt er wie diese, dass er seinen Willen, seine Wünsche, seine Visionen nach Belieben materialisieren kann.

Durch den Berührungsverlust mit dem Hässlichen, Schwachen, Mittellosen, Schmutzigen, Stinkenden, dem Schatten, dem Anderen, Fremden, dem Menschlichen verkümmert sein Erlebnishorizont. Seine Wahrnehmung der Welt (wie die seiner superreichen/-mächtigen Freunde) verengt sich zusehends, ein Tunnelblick tut sich auf, begrenzt durch die Materialität des Geldes, die Technizität des Denkens und die Rationalität von statistischen Berechnungen.

Er erfährt sich, je älter er wird, und die Menschheit, für die er sich zusehends als Sprecher berufen sieht, als von unbekannten, unsichtbaren, unberechenbaren und gefährlichen Mikroben bedroht. Krankheit wird für ihn eine aus der Natur erwachsende beständig wachsende Bedrohung, der nur mit zwanghaftem Händewaschen, Selbstisolation, mit Impfstoffen und Medikamenten zu begegnen ist.

Viele Menschen haben Angst, manche leiden an Paranoia, unter einer verzerrten Wahrnehmung ihrer Umwelt. Macht nichts. Wenn die Lebenswelt eines milliardenschweren Nerds aber von einem großen Zerrspiegel bestimmt ist, der nicht nur eine seitenverkehrte Ansicht der Wirklichkeit zurückreicht, sondern auch das Bild des echten Lebens bis zur Unkenntlichkeit verfälscht, dann fällt das ins Gewicht.

Es kommt Howard Hughes in den Sinn, der Milliardär, der sich, nachdem er ein riesiges Holzflugzeug gebaut hatte, das nur einmal ein paar Hundert Meter geflogen ist, aus Angst vor Bakterien für Jahre in die selbstgewählte Quarantäne eines luftdicht abgesicherten und desinfizierten Hotelzimmers begab.

Im Zeitpunkt des TED-Vortrags ist der Mann aus seinem Konzern bereits ausgeschieden und hat etwa ein Drittel seines Vermögens in eine Stiftung gesteckt, die Ende 2018 über rund 50 Milliarden Dollar gebietet und die bei weitem reichste Wohltätigkeitsorganisation der Welt ist.

Die Stiftung ist ein mächtiger Multiplikator seiner Angst und seines Wahns, dass die Menschheit in einen Kampf auf Leben und Tod mit angreifenden Viren und Bakterien verstrickt ist. Neben Themenfeldern wie Nahrungsmittel, Hygiene, Landwirtschaft und Familienplanung verwendet sie den Hauptteil ihrer Mittel auf die „Kontrolle“ von Infektionskrankheiten (darunter Tuberkolose, HIV, Malaria und … Influenza). Zwischen 2009 und 2015 gibt sie hierfür rund 10 Milliarden Dollar aus, fast doppelt soviel wie für alle anderen Aktivitäten.

Die weltweite Vergabe dieser Mittel, oft im Zusammenwirken mit den Herstellern von Impfstoffen – in der Sichtweise des Mannes die Hauptwaffe wenn nicht die einzige im Kampf gegen die Erreger –, ist weitgestreut und reicht von der WHO bis hin zu mit Virologie/Epidemiologie befassten Instituten und Universitäten in nahezu allen Ländern auf dem Globus, auch in Deutschland.

Ungezählte von der Stiftung bezahlte Medien (allein 2021 vergab die Stiftung 200 Millionen USD an Dutzende von Zeitungen, Fernsehstationen und Radios, darunter Spiegel, Süddeutsche, Zeit, New York Times, Guardian usw. mit der Begründung „Die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu stärken“) Berater und die Lobbyisten der mit der Stiftung aus wirtschaftlichen Gründen kooperierenden Pharmaunternehmen in den Fluren der Regierungspaläste der Welt verstärken die paranoide Angstbotschaft des Mannes und flüstern sie den Politikern zu, einer besonderen Spezies Mensch, die von dem singulären Drang beseelt ist, Macht auszuüben, und die wissen, oder instinktiv spüren, dass Angst ein wunderbares Mittel der Machterhaltung und des Machtausbaus ist.

Unterdessen zehren ebenso ungezählte Labore und wissenschaftliche Einrichtungen – und die dort tätigen Forscher*innen, Mediziner*innen, Student*innen usw. – von den Mitteln der Stiftung, übernehmen – wie schon die Politker – die Grundausrichtung der Weltbetrachtung des Mannes und erheben eine zunehmend gewichtige Stimme im großen Meinungschor derjenigen, die versuchen, die medizinischen, biologischen, sozialen, mentalen und systemischen Bedingungen von Krankheit – oder gar von Gesundheit – zu verstehen und zu erforschen.

Als dann – endlich – 2020 die herbeigefürchtete Pandemie ausbricht, potenzieren die Empfänger der von der Stiftung verabreichten Weltsicht und Geldmittel in einem gewaltigen globalen Chor die paranoide Gesinnung des Mannes. Und der Wahnsinn ist so ansteckend, so dass in 195 von 196 Ländern Corona-Statistiken geführt werden, zum Beispiel auch in Papua-Neuguinea, wo die Zahl der Infizierten seit Wochen bei 1 stagniert (https://ncov2019.live).

Das Szenario aus dem TED-Vortrag ist Realität geworden, selbst auf einsamen Inseln in der Karibik werden Ausgangsperren verhängt, fängt man an, sich manisch die Hände zu waschen.

Immer mehr Länder schließen ihre Grenzen, lassen Militär in den Straßen patrouillieren. Spitze des Wahnwitzes: Indien verfügt einen Lockdown für seine 1,3 Milliarden Menschen und treibt Millionen von Wanderarbeitern und Angehörigen der untersten Kasten durchs Land und in den existenziellen Abgrund.

Renommierte Wissenschaftler, Ärtzte, Virologen und Epidemiologen, die sich der von der Stiftung verbreiteten statistischen Geisteskrankheit widersetzen, werden als Corona-Leugner mundtot gemacht. Auch wenn diese zu 100-Tausenden vernünftige Alternativen vorschlagen, siehe Great Barrington Declaration.

In den Medien setzt eine nie dagewesene Hetzjagd nach Personen ein, welche den Wahn sachlich widerlegen, Untersuchungen oder eine bessere Datenanalyse fordern oder ganz einfach nur darauf verweisen, dass es neben Corona noch eine Vielzahl von anderen Viren gibt, die in der Umwelt eine Rolle spielen und für das menschliche Immunsystem eine Belastung darstellen.

Oder dass der Mensch selbst eine Multitude ist und in seinem Körper das Genom von Milliarden Bakterien, Viren, Parasiten größer ist als das menschliche Genom, dass der Mensch ein „selbstregulierendes System“ ist, das von sehr vielen Faktoren im Gleichgewicht gehalten wird.

Die Billionen wirtschaftliche Verluste, die der Mann vorausgesagt hat, treten nun tatsächlich ein, aber die Millionen Toten sind nicht bei den vom Corona-Virus Befallenen zu verzeichnen, sondern als Kollateralschaden bei den Abermillionen der Elenden und Geknechteten dieser Erde, denen von einem Tag zum anderen die ohnehin kaum tragfähige Lebensgrundlage genommen wird. Von den psychischen und physischen Folgeschäden einer ganzen Generation von Kindern, von Selbstmorden, Gewalt unter Zwangsinternierten usw. etwa in Italien gar nicht zu sprechen.

Der Mann hat sein Ziel erreicht. Die Welt ist von seiner Viren-Paranoia angesteckt worden, er ist ein Superspreader von Angst und Panik, denn er verfügt über die Mittel und hat die geistige Ausstattung dafür.

Er wird in die Geschichte eingehen, vielleicht als moderner Herostratos, der einst im Egowahn den Artemis-Tempel von Ephesos, eines der sieben Weltwunder der Antike, niederbrannte, um seinen Namen unsterblich zu machen.

Heute gilt er mehr denn je als Visionär und einmalig großzügiger Wohltäter. Millionen sehen gebannt seinen Videos zu und lesen fasziniert seine Blogs. Sein Wort hat Gewicht.

Seine Prophezeiung hat sich selbst erfüllt. Wer weiß, was daraus entstehen wird. Er hält selbst und seine Gesinnungsgenossen halten weiter unbeirrbar an seiner Vision fest, dass die Menschheit nur eine Zukunft mit Atemmasken, Händewaschen, sozialer Distanzierung, Kasernierung von „Schutzbedürftigen“, lebenslanger Überwachung aller Infizierten (also aller Menschen, denn sie alle tragen den einen oder anderen Virus, bzw. deren genetisches Material in sich, s.o.) durch Tracking-Apps und Dronen hat. Mal ganz abgesehen von wirtschaftlichen Interessen und der süßen Droge der Machtausübung.

Ein kluger und nüchterner deutscher Altbundeskanzler hätte an dieser Stelle gesagt: „Wer Visionen hat, sollte besser zum Arzt gehen.“

Doch dafür ist es zu spät, denn der „Arzt“ hat schon längst selbst die paranoide Vision seines Patienten übernommen (Fachterminus: „Übertragung“).

Das war Episode 1 der Geschichte über Wim Tore und seine paranoide Weltvorstellung.

Weiterlesen?
Episode 2 (klick to read) gibt es auch noch, doch dann verlor ich die Lust, mich mit Tore zu befassen. Er selbst ist ja im Januar 2022 auch aus den Medien verschwunden. Ob das an der oben erwähnten Zahlung an die globalen Leitmedien liegt, an seiner merkwürdigen Scheidung und Verwicklung in den Epstein-Komplex, wer weiß das schon … und wen interessiert es überhaupt. Vielleicht einst Historiker.

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