Now Reading
1000 Jahre der Freuden und Leiden!

1000 Jahre der Freuden und Leiden!

Ein Buch wie ein Donnerhall!

Als Weiwei (ich erlaube mir, ihn beim Vornamen zu nennen) 2019 Berlin hinter sich ließ und den Satz zurückließ „Es gibt in Deutschland kaum Raum für offene Debatten, kaum Respekt für abweichende Stimmen“ rief ich ihm intuitiv hinterher: Weiwei bleib hier!

Als ob ich ahnte, wie wichtig seine Stimme in der Welt noch einmal werden würde, auch wenn ich eigentlich nichts von ihm wusste, wie ich auch nichts vom China der letzten 100 Jahre wusste.

2010 hatte ich „So Sorry“ im und am Münchner Haus der Kunst gesehen und war beeindruckt, auch wenn ich nichts verstand.

Nun habe ich sein Buch, seine Memoiren, gelesen … das beste Buch über Kunst, Freiheit, Menschlichkeit, Mut, Haltung, das ich je gelesen habe.

Ein zutiefst erschreckendes Buch, zutiefst berührendes, zugleich deprimierendes und Hoffnung machendes Buch.

Wer verstehen will, was der Monsterstaat China heute ist, und wohin sich auch die westlichen Staaten am Gängelband der Weltkonzerne im Zuge der Pandemie-Krise bewegen, dem werden in diesem Buch die Augen geöffnet.

Wer verstehen will, was Kunst jenseits von Galerien, schicker Dekoration und Vermögensanlage ist und sein sollte, der muss dieses Buch gelesen haben.

Denn es hat nach Joseph Beuys keinen Künstler gegeben, der „dem toten Hasen die Welt zeigen“ kann wie Weiwei.

Weiwei zeigt uns eine Welt, die sich in der Gier zur Macht, in der Angst vor dem Tod und in der Furcht vor der Freiheit des Einzelnen unlebenswert gemacht hat.

AiWeiWei: Instagram

ARD-Kurzbericht

View Comments (0)

Leave a Reply

Your email address will not be published.